Nächtliches Zähneknirschen und die schlimmen Folgen
Bruxismus sagen dazu die Zahnärzte. Bekannt ist das Übel als Zähneknirschen. Das nächtliche Knirschen stört nicht nur den Schlaf, sondern ruiniert auch das Gebiss. 400 Kilogramm pro Quadratzentimeter können im Extremfall auf die Zähne einwirken.
Die Nacht ist eigentlich zum Schlafen gedacht. Doch viele Menschen knirschen oder pressen nachts mit den Zähnen. Das kann zu ernsthaften Beschwerden führen. Wenn man morgens mit verkrampftem Kiefer und Nacken und häufig auch mit Kopfschmerzen aufwacht, sollte man sich untersuchen und behandeln lassen.
Warum?
Beim Knirschen beißt man unbewusst mit den Zähnen hin und her, beim Pressen werden die Zähne im wahrsten Sinne des Wortes extrem stark zusammengebissen. Die Zähne werden kürzer, die oberste Schicht wird auf Dauer buchstäblich weggerieben, sodass das Dentin frei liegt und die Zähne immer empfindlicher werden. Im schlimmsten Fall kann sich der Kieferknochen verändern, die Zähne können sich lockern und ausfallen. Wer seine Zähne aufeinanderpresst, kann sie zerbröseln.
Unglaublicher Druck
Sowohl Knirschen als auch Pressen geschehen mit einem unglaublichen Druck, wodurch die Muskulatur im Gesicht, vor allem im Kiefer, aber auch im Nacken, in der Schulter und in den Rücken verhärtet. Beim Knirschen wirken Kräfte von 300 bis 400 Kilogramm pro Quadratzentimeter auf die Zähne ein. Durch die verhärteten Muskeln kommt es oft zu Kopfschmerzen, zu Tinnitus, Sichtfeldeinschränkungen, das Kiefergelenk wird geschädigt.
Druck rauslassen und Muskeln lockern
Die Ursache kann in einer Zahn- oder Kieferfehlstellung liegen, das behandelt werden muss. Doch oft hat das Knirschen allein mit den Lebensumständen zu tun. Eine hohe Belastung im Job, Ärger in der Beziehung, Anspannung kann man tagsüber gut kontrollieren, nachts aber nicht.
Zum Schutz der Zähne lässt der Zahnarzt eine Aufbissschiene anfertigen. Um die akuten Schmerzen zu lindern, sollten außerdem regelmäßig Entspannungsübungen zur Lockerung der Muskulatur gemacht werden. Aber die Ursache ist damit nicht behoben. Jeder Zähneknirscher oder -presser braucht auf Dauer Möglichkeiten zum Abschalten und Loslassen. Außerdem sollte man sich selber beobachten, ob die Zähne auch tagsüber aufeinanderliegen. Denn eigentlich sollten sie nur beim Essen miteinander Kontakt haben, im entspannten Zustand nie.
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