Sonntag, 2. Oktober 2016

Zahnlücken machen dumm?


Zahnlücken stellen auf den ersten Blick ein rein ästhetisches Problem dar. Doch neben der Ästhetik haben Zahnlücken auch eine Auswirkung auf unseren Körper und unser Gedächtnis. Wie Forscher aus Schweden und Norwegen festgestellt haben, steht Zahnverlust auch mit Gedächtnisverlust in Verbindung. Es gibt drei mögliche Faktoren, die bewirken, dass Menschen mit Zahnlücken bei Erinnerungstests schlechter abschneiden.

Im Rahmen einer Studie, die im European Journal of Oral Sciences veröffentlicht wurde, wurden 273 Personen im Alter von 55 bis 80 Jahren untersucht. Die Probanden haben verschiedene Gedächtnistests nacheinander lösen müssen. Das Ergebnis zeigte: Je mehr Zahnlücken eine Person hatte, desto schlechter haben sie beim Test abgeschnitten. 


Die Forscher sehen hierfür drei mögliche Ursachen:

1. Über die Zähne können wir sensorische Reize aufnehmen, die über die Nerven in unsere Kieferknochen und von dort in den Hippocampus unseres Gehirns weitergeleitet werden. Je weniger Zähne vorhanden sind, desto weniger Reize können verarbeitet werden. 

2. Aufgrund eingeschränkter Kaufähigkeit nehmen Menschen mit Zahnlücken bestimmte Nahrungsmittel wie z.B. Nüsse nicht mehr zu sich, die das Gedächtnis mit wichtigen Fettsäuren fit halten können.

3. Durch weiche oder schonende Kost wird der Kiefer nicht richtig trainiert. Weniger Kauen und verminderte Muskelaktivität bedeutet auch weniger Durchblutung für das Gehirn.



Durch den regelmäßigen Besuch beim Zahnarzt wird einem frühzeitigen Zahnverlust systematisch vorgebeugt. Sind Zähne bereits verloren gegangen, kann mit Hilfe von zeitgemäßem Zahnersatz dem Abbau des Körpers entgegengesteuert werden.